Einleitung
Grönland ist noch nicht vom Fremdenverkehr
entdeckt worden. Die faszinierende Landschaft, die Tierwelt (Eisbären,
Rentiere, Polarfüchse und Moschusochsen), die frische, klare Luft und
die grandiose Weite sind die Hauptattraktionen der größten Insel der
Erde. Einzigartig ist die 1,8 Mio. qkm bedeckende, bis zu 3 km dicke
Inlandeismasse. Von Nuuk, Narsaq, Ilulissat und Sisimiut
aus werden verschiedene Ausflüge angeboten (s. u.). Informationen
erhält man vom örtlichen Verkehrsamt, an der Hotelrezeption oder von Greenland Tourism in Kopenhagen (s. Adressen). Bergwanderungen sind mit und ohne Führer möglich. Eine Auswahl von Wanderkarten ist vom Fremdenverkehrsamt erhältlich. Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Routen ist farblich gekennzeichnet.
Berge
Auf den Narsaq- und Qaqortoq-Halbinseln und in Vatnahverfi
gibt es Berghütten, die von Mitte Juni bis Anfang September geöffnet
sind. Da noch nicht genügend Hütten zur Verfügung stehen, sollte man
möglichst ein Zelt mitnehmen.
Nordgrönland
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Nordgrönland ist bekannt für seine
majestätische Gletscherlandschaft mit schier endlos scheinenden
Eisfeldern, die auf Schlittenfahrten erkundet werden können. Die auf
einer Insel gelegene Stadt Aasiaat ist wichtigstes Zentrum der
Region und Verkehrsknotenpunkt für den Passagierschiffsverkehr in
Nord-Südrichtung. Interessante Funde wurden bei archäologischen
Ausgrabungsarbeiten in der Diskobucht bei Qasigiannguit gemacht, die im dortigen Museum ausgestellt werden. Auf der Insel Disko
gibt es mehrere Forschungsstationen, die u. a. die erstaunlich
vielseitige Pflanzenwelt untersuchen. Das Eiland bietet auch im Sommer
gute Wintersportmöglichkeiten. In Ilulissat (Jakobshavn) wurde
der berühmte Polarforscher Rasmussen geboren, dessen Forschungsarbeiten
ein Museum gewidmet ist. Walbeobachtung ist vor der Küste in der Bucht
bei Uummannaq möglich. Etwas gruselig sind die Gletscherleichen aus dem 15. Jahrhundert, die ganz in der Nähe gefunden wurden. In Qaanaaq (Thule),
der nördlichsten Gemeinde Grönlands, hat sich eine weitgehend
traditionelle Gesellschaft erhalten, in der die Jagd eine große Rolle
spielt. Gleichzeitig findet man jedoch auch moderne Hotels mit guten
Einrichtungen.
Mittelgrönland hat drei eisfreie Häfen (Nuuk, Maniitsoq und Sisimiut). Der Fischfang ist von großer Bedeutung. Südgrönland
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Narsarsuaq und Qassiarsuk liegen in Südgrönland. Hier lagen die ersten Siedlungen der Wikinger, die vor 1000 Jahren unter Erik dem Roten nach Grönland kamen. Man findet immer noch viele Zeugnisse dieser grönländischen Geschichtsepoche, darunter den Bischofssitz in Igaliku. Wer sich fit fühlt, wandert von Narsarsuaq über die Berge zum Gletscher Kiattuut Sermitat. Je nach Jahreszeit sind Ausflüge zu Fuß, per Boot, Flugzeug, Hubschrauber oder Hundeschlitten möglich. Ein eindrucksvolles Naturerlebnis ist auch im Süden Grönlands garantiert: mächtige Gletscher, Bergketten, die von Bergsteigern aus vielen Ländern aufgesucht werden, liebliche Täler und reizvolle Fjorde erwarten den Besucher.
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Qaqortoq (Julianehåb), die größte Stadt Südgrönlands, ist das Verwaltungszentrum dieser Region. In der Stadt findet man mehrere historisch interessante Gebäude und ein kleines Inuit-Museum mit einem originalgetreuen Nachbau eines Grashauses.
Das Fremdenverkehrsamt in Narsaq bietet regelmäßig Touren in die Umgebung an. In den meisten Städten gibt es kleinere Museen. Hier und dort stößt man auf die Überreste von Wikinger-Siedlungen und verlassene Inuithäuser. Ostgrönland
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Ostgrönland war bis vor kurzem die am wenigsten erschlossene
Region des Landes. Der Ausbau der Infrastruktur hat dies jedoch
geändert und zu einem Anstieg im Fremdenverkehrsaufkommen vor allem im
Umkreis von Ammassalik geführt. Die einzige andere Stadt der Region ist Ittoqqortoormiit,
das nicht weit von dem riesigen, fast 1 Mio. qkm großen Nationalpark
liegt, dessen vielfältige Tierwelt (Eisbären, Walrosse und
Moschusochsen) allein einen Besuch wert ist.
Nuuk
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Die Landeshauptstadt Nuuk, mit etwa
13.000 Einwohnern für grönländische Verhältnisse eine Großstadt, wird
von den Sermitsiaq-Bergen überragt und ist in eine eindrucksvolle
Fjordlandschaft eingebettet. Nuuk ist Sitz der Universität. Das Nationalmuseum Grönlands
sollte man sich nicht entgehen lassen. Es liegt in der Nähe des
Eingangs zum großen Fjordsystem, in dem steile Berge, üppige Täler und
einige kleine Dörfer liegen.
Ausflüge: In der Umgebung von Maniitsoq findet man auch im Sommer hervorragende Bedingungen für den Wintersport. Das Skizentrum Apussit ist ideal für Langlauf und Abfahrten für Anfänger und Könner. Die Region zwischen Kangerlussuaq (Søndre Strømfjord) und Sisimiut bietet im Sommer ausgezeichnete Wandermöglichkeiten und ist im Winter für Hundeschlittenfahrten und Skilanglauf geeignet. Sisimiut, Sitz der zweiten Universität des Landes, ist Ausgangspunkt zahlreicher längerer Wander- und Hundeschlittentouren durch eine beeindruckende Naturlandschaft, bei denen man u. a. Moschusochsen und Rentiere sehen kann. Hinweis
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Von historischen Stätten dürfen keine Fundgegenstände entfernt werden.
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